corsus auf dem Kommunalkongress „Jetzt erst recht! – Nachhaltige Entwicklung wirkt!“ 2025 in Berlin
Der Kommunalkongress am 26. Juni fand dieses Jahr unter dem Eindruck von schwindendem politischem Interesse an Nachhaltigkeitsthemen statt. Insofern trafen sich die Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft in Berlin unter dem Motto „Jetzt erst recht – Nachhaltige Entwicklung wirkt!“, um die gegenwärtigen Herausforderungen zu analysieren und wirksame Schritte für die Fortführung der nachhaltigen Entwicklung auf kommunaler Ebene zu ermitteln. corsus hat sich als Treiberin für kommunale Nachhaltigkeit in die Gespräche eingebracht und unter Anderem Ansätze zur Digitalisierung von Nachhaltigkeitsberichten und zur Verankerung von Nachhaltigkeit im Haushalt mitdiskutiert.
Als herausfordernd wurden insbesondere die auch mittelfristig prekäre Haushaltslage der Kommunen und der demografisch forcierte Personalmangel eingeordnet. Chancen wurden bei der Digitalisierung, bei der strukturellen Verankerung des Nachhaltigkeitsmanagements, aber auch bei der internationalen Städtediplomatie (urban diplomacy) gesehen.
Bei der Digitalisierung plant die Bertelsmann Stiftung zusammen mit dem deutschen Institut für Urbanistik (difu) eine Digitale Plattform für kommunale Berichte, Strategien und Nachhaltigkeitshaushalte. Dies soll die adressat:innengerechte Aufbereitung sowie Management und Monitoring deutlich erleichtern. Diskutiert wurde, wie bei dieser technisch vielversprechenden Lösung Bürger:innen und Politik auch emotional angesprochen werden können.
Als weiteres wichtiges Thema des kommunalen Nachhaltigkeitsmanagements wurden Nachhaltigkeitshaushalte auf dem Kongress intensiv beleuchtet und diskutiert. Die Städte Detmold und Kassel teilten ihre Erfahrungen beim Aufbau eines Nachhaltigkeitshaushaltes. Hierbei ging es z.B. darum, wie detailliert die Globalen Nachhaltigkeitsziele mit dem Haushalt verbunden werden können und um die digitale Verknüpfung mit der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie.
Die Keynote zur Psychologie der Nachhaltigkeit von Prof. Dr. Marcel Hunecke (Fachhochschule Dortmund) stellte die zentrale Frage, wie Menschen befähigt werden können, weniger zu wollen, ohne sich dabei schlechter zu fühlen. Einem Marketing-Ansatz mit schnell verpuffender Wirkung stellte Prof. Dr. Hunecke die langfristige Stärkung zentraler psychischer Ressourcen wie Selbstwirksamkeit und Solidarität entgegen, die letztlich die Akzeptanz und Unterstützung einer sozial-ökologischen Transformation erst ermöglichen.
Wir haben uns sehr gefreut, bekannte Gesichter wiederzusehen, neue kennenzulernen und von den Entwicklungen in den Kommunen zu erfahren.
Der Kommunalkongress wird alle zwei Jahre von Engagement Global / Servicestelle für Kommunen in der einen Welt und der Bertelsmann Stiftung mit Unterstützung der kommunalen Spitzenverbände veranstaltet. corsus berät Kommunen zur strategischen Implementierung von Nachhaltigkeit und hat für die SKEW vielfältige Projekte umsetzt, u.a. zu Nachhaltigkeitsstrategien und -berichten, zur fairen Beschaffung und zur nachhaltigen Ausrichtung von Wirtschaftsförderungen.
Von links nach rechts auf dem Foto: Niels Albers, Bereichsleiter, Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global, Dr. Maren Breuer, Stellvertretende Generalsekretärin, Rat für Nachhaltige Entwicklung, Christian Hübel, Fachbereichsleiter Demokratie und Strategie, Stadt Mannheim (tbc), Dr. Kirsten Witte, Leiterin des Zentrums für Nachhaltige Kommunen, Bertelsmann Stiftung, Thorsten Krüger, Landrat, Landkreis Cuxhaven, Florian Schilling, Referatsleiter Kommunalfinanzen und Internationales, Deutscher Städte- und Gemeindebund