Die „10 Must Knows“ zum Erhalt der Biodiversität wurden veröffentlicht
Die „10 Must Knows aus der Biodiversitätsforschung“ verstehen sich als Wegweiser für den Erhalt der Biodiversität. Sie werden 2024 zum zweiten Mal veröffentlicht und aktualisieren die „Must Knows“ von 2022. 64 Expert:innen haben ihr Wissen gebündelt und in Form von „10 Must-Knows aus der Biodiversitätsforschung“ Empfehlungen erarbeitet und wissenschaftliche Fakten zusammengetragen, die nun in die nationale Biodiversitätsstrategie einfließen können, die noch vor der nächsten Weltnaturkonferenz im Herbst 2024 verabschiedet werden soll. Die corsus Geschäftsführerin Dr. Ulrike Eberle, Expertin für nachhaltige Ernährung und Biodiversität hat ihre Expertise zu Biodiversitätsauswirkungen von Ernährung in „Must Know 10“ eingebracht.
Der neue Bericht zeigt Politik und Gesellschaft konkrete Wege auf, wie die biologische Vielfalt auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene wirksam erhalten und nachhaltig genutzt werden kann, und wie sich dadurch zugleich das Klima schützen lässt. Für die nationale Umsetzung der 23 globalen Biodiversitätsziele, auf die sich die Mitgliedsstaaten auf der Weltnaturkonferenz der Vereinten Nationen im Dezember 2022 geeinigt hatten, wird zurzeit die Nationale Biodiversitätsstrategie 2030 erarbeitet. Um hierfür aktuelle Fakten aus der Wissenschaft zu liefern, wurde die erste Fassung der „10 Must-Knows“ von 2022 um zahlreiche Aspekte erweitert und mit Hilfe aktueller Literatur auf den neuesten Stand gebracht. Der jetzt veröffentlichte Bericht geht etwa darauf ein, wie die Auswirkungen des Lebensmittelkonsums auf die Biodiversität konkret verringert werden können. Der deutsche Lebensmittelkonsum beansprucht jedes Jahr 166.000 km² Land in Deutschland und anderen Ländern mit gravierenden Auswirkungen auf die Biodiversität. „Tierische Produkte (einschließlich Fleisch, Eier und Milchprodukte) machen nur ein Drittel des Gewichts der verzehrten Lebensmittel aus, beanspruchen aber drei Viertel der Fläche (75 %) und sind für 76 % der Auswirkungen auf die biologische Vielfalt verantwortlich,“ so die Biologin Ulrike Eberle.
Die „10 Must-Knows aus der Biodiversitätsforschung 2024“ umfassen:
- Klima- und Biodiversitätsschutz gemeinsam verwirklichen
- Ein gesundes Leben auf einem gesunden Planeten ermöglichen
- Unentdeckte Artenvielfalt beachten
- Sprachliche, kulturelle und biologische Vielfalt verknüpfen
- Vielfältige Nutzung von Waldökosystemen und Biodiversitätsschutz in Einklang bringen
- Agrar- und Ernährungssystem transformieren
- Land und Ressourcen schützen
- Transformativen Wandel durch internationale Zusammenarbeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung bewirken
- Freien Zugang und offene Nutzung von biodiversitätsbezogenen Daten sicherstellen
- Auswirkungen des Lebensmittelkonsums auf die Biodiversität verringern
Die „10 Must Knows aus der Biodiversitätsforschung“ wurden vom Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität koordiniert und in Kooperation mit der BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) und dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig erstellt. Vor der Veröffentlichung erfolgte eine Prüfung und Kommentierung von Gutachter:innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Verbänden.