Entwicklung des Methodenkonzepts für das Niedersächsische Klimalabel gestartet
Ein Schwerpunkt von corsus sind nachhaltige Ernährungssysteme, Produktlabelling und die Berechnung der Umweltauswirkungen von Lebensmitteln. Im Auftrag der Uni Göttingen erarbeitet corsus nun im Rahmen des Vorhabens „EEKlim – Entwicklung und Erprobung eines Klimalabels in Niedersachsen“ das Methodenkonzept für das Label.
Das Vorhaben schließt an vorangehende corsus-Vorhaben an. Für das Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ist corsus gemeinsam mit Projektpartner:innen der Frage nachgegangen, wie ein erfolgreiches Klima- oder Umweltlabelling von Lebensmitteln aussehen könnte. 2021/22 wurde eine umfangreiche Studie zu den Umweltauswirkungen der deutschen Ernährung für den WWF durchgeführt, die erstmalig auch den Biodiversitätsfußabdruck der Ernährung in Deutschland abgeschätzt hat.
In EEKlim geht es nun darum, einen Vorschlag zu erarbeiten, wie die methodische Basis für ein Klimalabel aussehen sollte und welche Regeln es für die Datenbereitstellung und Berechnung der Umweltauswirkungen zu beachten gilt.
Eine der Herausforderungen, die bislang für ein Klima- oder Umweltlabel für Lebensmittel bestehen, ist die Verfügbarkeit von vergleichbaren, aussagekräftigen Daten zu Umweltauswirkungen der Produkte. Benötigt werden Informationen über den Produktlebensweg – vom Anbau (der Zutaten) über die Verarbeitung und Verpackung bis zum Handel. Da diese Informationen derzeit nicht für jedes Produkt zur Verfügung stehen, werden generische Ökobilanzdatenbanken genutzt, die möglichst repräsentativ durchschnittliche Informationen zu den verschiedenen Produkten beinhalten.
Das Methodenkonzept muss sicherstellen, dass das Label auf Basis des derzeitigen Stands des Wissens richtungssicher ist. Daher ist auch die Frage zu beantworten, ob dies allein auf Basis von Klimaauswirkungen erfolgen kann oder ob auch weitere Umweltauswirkungen berücksichtigt werden müssen und wie dies erfolgen kann:. Ist es notwendig weitere Umweltauswirkungen von Lebensmitteln neben der Klimaauswirkung einzubeziehen? Welche sind dies? Wie könnten sie einbezogen werden? Wie werden unterschiedliche Umweltauswirkungen gewichtet? Soll das Ergebnis als ein Score dargestellt werden oder sind mehrere „Sub-Scores“ besser geeignet? Wie kann ein Anreiz für produzierende Unternehmen geschaffen werden, spezifische Daten zu ihren Produkten zu erheben?
Diese und weitere Fragen bearbeitet corsus im Auftrag der Uni Göttingen. Ziel ist die Entwicklung und Erprobung eines umfassenden Methodenkonzepts für das Label.