Erste, vorläufige Abschätzung der Umweltauswirkungen der neuen DGE-Ernährungsempfehlungen veröffentlicht
corsus hat im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) eine erste, vorläufige Abschätzung der Umweltauswirkungen der neuen DGE-Ernährungsempfehlungen vorgenommen. Es zeigt sich: Die Empfehlungen gehen in die richtige Richtung. Sie würden – wenn sie denn konsequent eingehalten würden – einen deutlichen Beitrag zur Reduktion des mit der Ernährung verbundenen Klimafußabdrucks, aber auch des Flächen- und Biodiversitätsfußabdrucks leisten. Die Auswirkungen im Hinblick auf den knappheitsgewichteten Wasserfußabdruck könnten jedoch stark ansteigen.
Der Anstieg des knappheitsgewichteten Wasserfußabdrucks ist vor allem darauf zurückzuführen, dass ein großer Teil des in Deutschland konsumierten Obsts, Gemüses und der verzehrten Nüsse in Regionen erzeugt werden, die unter Wasserproblemen leiden. Diese ersten Abschätzungen zeigen, wie wichtig es ist, relevante Umweltauswirkungen bei der Ableitung von Ernährungsempfehlungen zu berücksichtigen, was seitens der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) auch bereits vorgesehen ist.
In den weiteren Arbeiten im Rahmen des Projekts ModErn (Modellierung der ökologischen Effekte der überarbeiteten DGE-Ernährungsempfehlungen), das corsus im Auftrag des Umweltbundesamts seit Anfang 2024 bearbeitet, werden die nun vorliegenden ersten Abschätzungen weiter ausdifferenziert und fundiert. Zudem werden Szenarien entwickelt, um mögliche Umweltentlastungseffekte, aber auch Risiken der aktualisierten DGE-Empfehlungen aufzuzeigen und einzuschätzen, inwieweit die planetaren Belastungsgrenzen eingehalten werden.
Ein Blick auf die derzeitige durchschnittliche Ernährung zeigt jedoch auch, dass diese weit davon entfernt ist, den Ernährungsempfehlungen der DGE zu entsprechen. Es gilt daher neben der weiteren Anpassung der Ernährungsempfehlungen insbesondere auch Strategien zu entwickeln, wie der Konsum umweltverträglicherer und gesundheitsfördernder Lebensmittel gesteigert werden kann.
Das Factsheet „Nachhaltige Ernährung konkret: Mit den neuen Empfehlungen der DGE auch für die „planetare Gesundheit“ sorgen“ des Umweltbundesamts, das die Ergebnisse der ersten, vorläufigen Abschätzung ausführlicher darstellt, finden sie hier.