Fortschreibung Armutsbericht Reinbek – Anschub für soziale Projekte in der Stadt
corsus begleitete die Stadt Reinbek bei der Fortschreibung des Armutsberichtes im Kontext der Agenda 2030 und dem Monitoring der Zielerreichung. In Zusammenarbeit mit der Stadt hat corsus den Umsetzungstand der Ziele zur Minderung von relativer Armut in Reinbek erfasst und in einem zweiten Armutsbericht zusammengeführt und ausgewertet. Viele der Ziele befinden sich in der Umsetzung und die Angebote im sozialen Bereich werden gut angenommen.
Der Sozial- und Schulausschuss der Stadt Reinbek beschloss am 26. April 2019, einen Armutsbericht für die Stadt Reinbek unter Beteiligung wichtiger kommunaler Akteur:innen und Akteure zu erstellen. Als Grundlage diente der Stadt die Agenda 2030 mit ihren 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs). Die Stadt nahm zur Kenntnis, dass Armut nicht aus einer rein sektoralen Herangehensweise verstanden werden kann. Armut kann variierende Formen annehmen und ist vor allem durch gesellschaftlichen Ausschluss und mangelnde Teilhabe gekennzeichnet.
Kommunalpolitik, Stadtverwaltung und andere wichtige Akteur:innen in der Stadt wurden im Workshopformat an der Daten- und Informationserhebung beteiligt. Es wurde ein Status Quo der relativen Armut erarbeitet, der Ausgangspunkt für Handlungsempfehlungen, Ziele und Maßnahmen war. Ein Monitoring zur Messung der Zielumsetzung konnte politisch vereinbart werden.
Von 2022 bis 2023 wurde der Umsetzungsstand der Ziele des ersten Armutsberichts von der Stadtverwaltung mit Unterstützung von corsus erhoben. Stadtverwaltung, Kommunalpolitik und städtischer Akteur:innen haben den aktuellen Umsetzungsstand ermittelt. Aus diesen Daten und Hintergrundinformationen hat corsus die Fortschreibung des Armutsberichts erarbeitet.
Die Fortschreibung zeigt eine sehr aktive Zivilgesellschaft, die sich in unterschiedlichsten Projekten für die Minderung von Armut einsetzt. Es wurden zahlreiche Projekte, die bereits existierten weitergeführt, wie die vielfältigen Unterstützungsangebote für Geflüchteten. Es gibt u.a. Angebote zur Bewältigung von Fluchterfahrungen und kostenlose Sprachkurse in Kooperation mit der Volkshochschule Sachsenwald und sozialen Träger:innen. Für Frauen in Krisensituationen wurde ein Programm aufgelegt, das bei der Wohnraumsuche hilft. Die Baugenossenschaft Sachsenwald entsprechende Wohnungen für Frauen zur Verfügung. Das Angebot soll weiter ausgebaut werden. Die Gleichstellungsbeauftragte setzt sich für einen höheren Frauenanteil in der Kommunalpolitik ein, u.a. mit dem Projekt „Migrantinnen treffen Politikerinnen“.
Ende Mai hat corsus die Fortschreibung des Armutsberichts im Schul- & Sozialausschuss vorgestellt. Zudem wurde in dieser Sitzung eine Überführung des Armutsbericht in einen Nachhaltigkeitsbericht und eine Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Die Broschüre zur Fortschreibung des Armutsberichts wird im Laufe des Sommers fertiggestellt.
Wir möchten uns herzlich für die gute Zusammenarbeit mit der Reinbeker Stadtverwaltung , der Kommunalpolitik und den städtischen Akteur:innen bedanken.
Weitere Hintergrundinformationen zum Armutsbericht Reinbek finden Sie hier.