Klimagerechtigkeit als soziale Frage international diskutiert

Am 26. September moderierte corsus den Fachtag „Klimagerechtigkeit als soziale Frage“ in Schwerin. Die hybride Veranstaltung, organisiert vom Eine-Welt-Netzwerk und vom Land Mecklenburg-Vorpommern, brachte lokale Akteur:innen und internationale Aktivist:innen aus Indien und Südafrika zum Erfahrungsaustausch zusammen. Neben den Teilnehmenden im Wichernsaal nahmen weitere Gäste online Teil, u.a. eine Schulklasse aus Südafrika.

Jörn Mothes, Leiter der Abteilung Klimaschutz im Agrar- und Umweltministerium, begrüßte die Anwesenden. Er machte das Ungleichgewicht zwischen den Verursacher:innen des Klimawandels hauptsächlich im globalen Norden und den Betroffenen vor allem im globalen Süden und der damit einhergehenden Verantwortung deutlich. Er stelle zudemdie Verbindung zum Gesetzgebungsverfahren des Klimaschutzgesetzes für Mecklenburg-Vorpommern her.

In einem berührenden Impuls stellte Klimabotschafterin Uwineza Petety Mukagatare vom Helmholtz Zentrum Bremen die Bedeutung von Klimagerechtigkeit für die Menschen im globalen Süden dar und appellierte, gemeinsam zu handeln.

Die Fakten zur Ungleichheit bei Verursachung und Betroffenheit durch den Klimawandel zeigte Katja Voigt von der Rosa Luxemburg Stiftung und ging auf die Kehrseite unseres Rohstoffhungers – auch für klimafreundliche Technologien – ein. Ihr Fazit: Klimaschutz muss fair sein.

Als ein Highlight der Veranstaltung moderierte Dr. Krishan Gairola von corsus eine virtuelle Podiumsdiskussion mit Aktivist:innen für Land-, Wasser, und Wohnrechte aus Kapstadt (Südafrika) und Bangaluru (Indien). Sie zeigten die Betroffenheit wirtschaftlich benachteiligter Menschen und wirkungsvolle Maßnahmen zu ihrem Schutz. Dabei betonten sie die entscheidende Rolle der Einbindung lokaler Gemeinschaften, insbesondere von Frauen. Der Austausch regte eine Vernetzung über die Veranstaltung hinaus an. David Schacht vom regionalen Wasserzweckverband ergänzte die regionale Perspektive auf die Trinkwasserversorgung und betonte, wie wichtig es sei, Trinkwasser als gemeinsames öffentliches Gut zu betrachten und vor kommerziellen Interessen zu schützen.

Am Nachmittag ging es ohne die Online-Teilnehmenden mit einem Worldcafé weiter. An zehn Thementischen konnten  Klimaschutz und Klimafolgen aus verschiedensten Blickwinkeln betrachtet und diskutiert werden. Das Prinzip war, an jedem neuen Tisch den Dialog weiterzuführen und dabei Ideen und Impulse vom vorherigen Tisch mitzubringen und einfließen lassen. So konnten die Themen miteinander vernetzt werden. Themen waren unter anderem „Handeln für eine gerechte Zukunft“, „nachhaltiges Handeln in einem mecklenburgischen Dorf“, Moorschutz, kommunale Partnerschaften.

Nach der Zusammenfassung der Ergebnisse und Abschiedsworten durch Herrn Mothes und Frau von Kessel vom Eine Welt Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern klang die Veranstaltung mit einem fantastischen musikalischen Ausklang mit Weltmusik von Vincente Patice aus dem Erzgebirge aus.

Alle am Programm beteiligten Menschen und Institutionen können dem Veranstaltungsprogramm entnommen werden.

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