Kritische Prüfung der Ökobilanz afrikanischer Baumwolle

Die Aid by Trade Foundation, Standardgeber des Nachhaltigkeitsstandards  „Cotton made in Africa (CmiA)“, lässt regelmäßig die Wirkung des Standards überprüfen. Ziel des Standards ist es, mit „Hilfe zur Selbsthilfe durch Handel statt Spenden Kleinbauern und Kleinbäuerinnen in Afrika bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen zu ermöglichen sowie den Schutz unserer Umwelt zu fördern“.

Die Prüfung der Umweltauswirkungen durch die Erzeugung der afrikanischen Baumwolle erfolgt mit Hilfe einer Ökobilanz nach der internationalen Norm für Produktökobilanzen (ISO 14040/44). 2021 wurde nun die nächste Ökobilanz von Cotton made in Africa veröffentlicht. Laut ISO 14040/44 müssen vergleichende Ökobilanzen, die zur Kommunikation mit Externen vorgesehen sind, einer kritischen Prüfung (engl. Critical Review) unterzogen werden. Die kritische Prüfung für diese Ökobilanz erfolgte durch ein Panel, Dr. Ulrike Eberle von corsus war Chair des kritischen Prüfpanels.

Die Ökobilanz zeigt, dass die Umweltauswirkungen von afrikanischer Baumwolle in einer ähnlichen Größenordnung liegen wie im globalen Durchschnitt – mit Ausnahme des Wasserverbrauchs. Der Verbrauch von Wasser zur Beregnung ist bei CmiA-Baumwolle im Vergleich mit dem globalen Durchschnitt minimal. „Dies ist ein guter Hinweis darauf, dass die untersuchten Regionen geeignete klimatische Bedingungen für den Baumwollanbau aufweisen, ein Vorteil von CmiA gegenüber den im globalen Benchmark enthaltenen ariden Anbauregionen, in denen der Baumwollanbau stark auf Bewässerung angewiesen ist,“ schreiben die Autor:innen der Studie. Dies zeigt sich auch bei den Klimaauswirkungen: Die durch CmiA verursachten Treibhausgasemissionen sind um 13% geringer als die des globalen Durchschnitts. Dies ist hauptsächlich auf den Energieverbrauch für die Bewässerung bei der globalen Durchschnittsbaumwolle zurückzuführen.

Schöne Ergebnisse für CmiA – vor allem vor dem Hintergrund, dass Baumwolle in Subsahara-Afrika eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Armut zukommt. Laut der Aid by Trade Foundation stellen „die Einnahmen aus dem Verkauf der Baumwolle […] in vielen Ländern der Region die Hälfte des Einkommens der Kleinbauern, -bäuerinnen und ihrer Familien dar.“

Download der Ökobilanzstudie (in Englisch)

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