Lebendige Einwohner:innenbeteiligung in Flensburg

Im April 2024 wurden für den ersten Workshop „Machst du mit?“ relevante Akteur:innengruppen eingeladen. Ziel war, die Teilnehmenden inhaltlich abzuholen, auf den gleichen Wissensstand zu bringen und Einwohner:innenbeteiligung als Thema zu platzieren. Auf dieser Veranstaltung wurde besonderer Wert auf den Kenntnisstand und die persönlichen Vorlieben der Teilnehmenden gelegt, auf welche Weise und inwieweit sie sich in und an Gruppenprozessen beteiligen. So konnten alle zunächst in Kleingruppen eigene Erfahrungen einbringen und diskutieren. Die Besonderheit lag hier in der Zusammenstellung der Gruppen. Die Bandbreite des Erfahrungshorizonts umfasste Teilnehmende, die sich bereits gut mit Beteiligung auskannten, sich schon aktiv in Beteiligungsverfahren eingebracht hatten und dies auch kommunikativ und proaktiv weiter tun wollten. Auf der anderen Seite des Spektrums waren Teilnehmende, die bislang kaum oder keine Kenntnisse in Beteiligungsverfahren hatten und sich zunächst lieber nur beobachtend oder schriftlich einbringen wollten. Anhand der Gruppenzusammenstellungen wurden Vertrauensräume geschaffen, in denen die Teilnehmenden von einem vergleichbaren Ausgangspunkt starteten. Die Erfahrungen wurden gesammelt und lösungsorientiert dahingehend betrachtet, was für eine gelungene Beteiligung notwendig wäre. Mit dieser Vorarbeit ging die Veranstaltung in einen eher klassischen Schulungsteil zur Funktionsweise von Beteiligung allgemein und speziell in Flensburg über. In den Feedbackbögen zeigte sich im Anschluss ein überwiegend positiver Eindruck der Gesamtveranstaltung. Für die Fortsetzung der lebendigen Einwohner:innenbeteiligung in Flensburg bildete sich ein Team aus den Teilnehmenden, welches mit Frau Tanja Kaula (Koordinatorin für Einwohner:innenbeteiligung, Fachbereich Zentrale Dienste) und corsus die zweite Veranstaltung organisierte. So entstand das Barcamp „Flensburg – Komm mal längs“, das am 9. November 2024 in Flensburg stattfand. Diese zweite Veranstaltung setzte verstärkt auf die Selbstwirksamkeitserfahrung der Einwohner:innen, die hier sowohl Teilnehmende, als auch Teilgebende waren. In zwei Sessionblöcken wurden so vielfältige, selbst eingebrachte Themen angeboten und diskutiert wie beispielsweise Open Data, um Flensburgs Quartiere besser kennenzulernen, Hochwasserschutz am Hafen, Schwangerschaftsabbrüche im neuen Krankenhaus und eine barrierefreie Stadt. Die Teilgebenden stellten ihr jeweiliges Thema vor, dann klärten die Sessionteilnehmenden Fragen und besprachen Möglichkeiten der Beteiligung.

Nach anfänglicher, leichter Irritation ob des sehr offen gehaltenen und somit eher ungewohnten Konzepts, entwickelte sich in der ersten Runde eine angeregte Stimmung und ein reger Austausch, so dass die Teilnehmenden gerne noch mehr Zeit gehabt hätten. Die Ergebnisse finden sich auf www.flensburg.de/beteiligung .

Wir danken Frau Tanja Kaula, dem ehrenamtlichen Organisationsteam und dem Team Engagement und Beteiligung für die gelungene und vertrauensvolle Zusammenarbeit.