Methodenbericht zur Studie „So schmeckt Zukunft. Ein kulinarischer Kompass für eine gesunde Ernährung“ veröffentlicht
Für den WWF Deutschland hat corsus die Studie So schmeckt Zukunft. Ein kulinarischer Kompass für eine gesunde Ernährung erstellt. In der Studie werden die Umweltauswirkungen der Ernährung in Deutschland analysiert und es wird aufgezeigt wie diese durch eine Änderung der Ernährung beeinflusst werden können. Zu dieser Studie hat der WWF nun den Methodenbericht veröffentlicht, in dem die Herangehensweise in der Studie dargestellt wird.
Ausgangspunkt der Betrachtung der Umweltauswirkungen der Ernährung in Deutschland ist der durchschnittliche, jährlich von einer Person in Deutschland konsumierte Lebensmittelwarenkorb. Der Lebensmittelkonsum umfasst alle auf Ebene der Endkonsument:innen verzehrten und weggeworfenen Lebensmittel. Ausgehend von den im Warenkorb enthaltenen Lebensmitteln werden die Stoffströme zurück in den Ursprung bis hin zur landwirtschaftlichen Produktion verfolgt.
Abbildung zur Herangehensweise bei der Berechnung der Umweltauswirkungen von Ernährung: Warenstromrichtung über Landwirtschaft, Tierhaltung hin zum Handel
Die Berechnung erfolgte nach den Vorgaben der Internationalen Norm für Produktökobilanzen, der ISO 14040/44. Betrachtet wurden Treibhausgasemissionen, Treibhausgasemissionen aus Landnutzung und direkten Landnutzungsänderungen, Flächennutzung, Wasserverbrauch und Wasserknappheit sowie Biodiversität.
Um den Einfluss einer Veränderung der Ernährung aufzeigen zu können, wurden neben dem Status Quo drei Szenarien betrachtet, die auf Basis der Empfehlungen der Eat-Lancet-Kommission (Willet et al. 2019¹) erstellt wurden:
- flexitarische Ernährung
- vegetarische Ernährung
- vegane Ernährung
Die genaue Herangehensweise wird im Methodenbericht erläutert.
Die Ergebnisse zeigen, dass wir heute in Deutschland im Durchschnitt viel zu viel essen und dass schon durch eine flexitarische Ernährung, die den Empfehlungen der Eat-Lancet-Kommission folgt, die Umweltauswirkungen maßgeblich reduziert werden können. Gleichzeitig konnte gezeigt werden, dass eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise nach den Empfehlungen der Eat Lancet Kommission bei den meisten Umweltauswirkungen zu erheblichen Reduktionen führen würde. So ließen sich die Treibhausgasemissionen, der Flächenfußabdruck und die Auswirkungen auf die Biodiversität auf rund die Hälfte reduzieren. Lediglich die Auswirkungen in Bezug auf Wasserknappheit würden steigen – vor allem verursacht durch den Konsum an Zitrusfrüchten und kalifornischen Mandeln.
¹ Willett, Walter; Rockström, Johan; Loken, Brent; Springmann, Marco; Lang, Tim; Vermeulen, Sonja; Garnett, Tara; Tilman, David; DeClerck, Fabrice; Wood, Amanda; Jonell, Malin; Clark, Michael; J Gordon, Line; Fanzo, Jessica; Hawkes, Corinna; Zurayk, Rami; Rivera, Juan A; De Vries, Wim; Majele Sibanda, Lindiwe; Afshin, Ashkan; Chaudhary, Abhishek; Herrero, Mario; Agustina, Rina; Branca, Francesco; Lartey, Anna; Fan, Shenggen; Crona, Beatrice; Fox, Elizabeth; Bignet, Victoria; Troell, Max; Lindahl, Therese; Singh, Sudhvir; Cornell, Sarah E; Reddy, K Srinath; Narain, Sunita; Nishtar, Sania; Murray; Christopher J L (2019): Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems; The Lancet, Published online January 16, 2019 http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(18)31788-4