Projektstart Moderation Naturschutzgroßprojekt Hamburg, deine Flussnatur

corsus wurde von der BUKEA, der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft mit der Moderation im Naturschutzgroßprojekt „Hamburg, deine Flussnatur“ beauftragt. Diese Aufgabe wird corsus in enger Zusammenarbeit mit der projektleitenden Stiftung Lebensraum Elbe für die kommenden drei Jahre wahrnehmen.

Das Naturschutzgroßprojekt „Hamburg, deine Flussnatur“ hat zum Ziel, ausgewählte Hamburger Fließgewässer ökologisch zu entwickeln und aufzuwerten. Den Menschen in Hamburg soll ein positives Naturerleben und die Erholung an lebendigen Gewässerkorridoren ermöglicht werden. Zudem wird die vielfältige Nutzung der Hamburger Gewässer miteinbezogen. corsus ist dafür verantwortlich, die beteiligten Akteur:innen und ihre Interessen zu hören und zusammenzubringen. Durch professionelle und zielorientierte Moderation wird im Rahmen des Projekts die vorbereitende Planung abgesteckt und die Erstellung eines Pflege- und Entwicklungsplans in die Wege geleitet.

Die Stadt Hamburg ist durch ihre Fließgewässer – als prominenteste sind Alster und Elbe zu nennen – und deren Zuflüsse geprägt. Die Gewässer der Stadt sind attraktiv und die Nutzung reicht von Wassersport aller Art, über Naherholung und Angeln bis zur Schifffahrt. „Hamburg, deine Flussnatur“ betrachtet 35 Gewässer mit rund 375 Kilometer Uferlinie. Auch wenn es in der jüngeren Vergangenheit bereits Initiativen gab, die sich der Aufwertung und Renaturierung von Hamburgs Fließgewässern angenommen haben, so haben viele Gewässer weiteres ökologisches Entwicklungspotential. Dies hat mehrere, auch historisch bedingte Gründe. Die Nutzung der Flüsse als Wasserstraßen, aber auch Entwässerungsmaßnahmen und Bebauung haben zu Verlegung und Begradigung geführt. Auch das Ausheben von Flussbetten oder Bachläufen wirkt sich nachteilig auf Fließgeschwindigkeit, Naturnähe und Artenzusammensetzung aus. Oftmals fehlt ein Übergangsbereich von Land zu Wasser, so dass Tieren keine barrierefreie Zugangsmöglichkeit zum Gewässer offensteht. Zudem stellt die Lebensraumzerschneidung ein Problem für die Ausbreitungswege von Tier- und Pflanzenarten dar. Strukturreiche Fließgewässer mit einer großen Artenvielfalt haben jedoch eine größere Resilienz. Dies betrifft sowohl die Wasserqualität aufgrund von biophysikalischen Selbstreinigungsprozessen als auch den Schutz vor Austrocknung. Gerade Letzterer ist in Zeiten der aufkommenden Klimakatastrophe, die sich durch eine Zunahme von Trockenheit, Erwärmung und Extremwetterereignissen ankündigt, von nicht zu unterschätzender Bedeutung, nicht zuletzt für das Stadtklima.

„Hamburg, deine Flussnatur“ hat sich daher zur Aufgabe gemacht, die Fließgewässerbiotope der Stadt wieder zu vernetzen, Natürlichkeit, Arten- und Strukturvielfalt zu fördern und die Verbindung zwischen Land und Wasser zu verbessern. Ein nachhaltiges Entwicklungskonzept soll dafür Sorge tragen, dass natürliche Gewässerläufe gefördert, und langfristig Extremwetterereignisse abgepuffert werden. Die dabei entstehenden Verbundachsen dienen der Wanderung und Ausbreitung der Tier- und Pflanzenwelt. Durch eine Lenkung der Nutzung kann die notwendige Balance zwischen Erlebbarkeit, Attraktivität und Schutz der Gewässerkorridore erreicht werden.

Das corsus Team wird sich in diesem Naturschutzgroßprojekt dafür einsetzen, die beteiligten Akteur:innen mit ihren jeweiligen Interessenlagen in einem konstruktiven und zielgerichteten Dialog zu führen. Dabei gilt es zunächst, die einzelnen Standpunkte zu hören, eventuelle Konfliktlinien zu erkennen, um dann Gemeinsamkeiten, konkrete Zielsetzungen und Maßnahmen herauszuarbeiten. Dabei legt corsus besonderen Wert auf einen wertschätzenden, und respektvollen Umgang der Beteiligten untereinander. In Workshops und weiteren Beteiligungsformaten werden konstruktive Lösungen erarbeitet. Hier kommt corsus‘ langjährige Erfahrung in Moderation und Prozessbegleitung zum Tragen. Wir freuen uns auf dieses umfassende Projekt und die Zusammenarbeit mit der Stiftung Lebensraum Elbe und der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft.

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