Paul Appel ist seit April 2024 bei corsus. Er ist Physiker und unterstützt das Team vor allem im Projekt CLIF – Climate Impacts of Food.

Was hast du gemacht, bevor du zu corsus kamst?

Nach meinem Physiktudium in Berlin, Bologna und Barcelona habe ich mein Doktoratsstudium in Wien begonnen und bin derzeit neben meiner Arbeit bei corsus dabei, meine Promotion in hochdimensionaler Quanteninformationstheorie fertigzustellen. Meine Motivation war stets, die Welt durch die Physik besser zu verstehen. Das fasziniert mich auch an meiner Doktorarbeit: Obwohl die Quanteninformationstheorie oft kontraintuitiv erscheint, hat sie fundamentale Auswirkungen auf unsere Beschreibung der Welt. Die Welt zu verstehen, ist letztlich das, was uns erlaubt, sie zu beurteilen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

corsus berät zu Nachhaltigkeit. Was verbindest du mit Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit ist für mich ein wesentlicher Bestandteil der Lösung im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe. Diese stellt zweifellos das größte Problem der Menschheit im 21. Jahrhundert dar. Es erfordert einen grundlegenden Wandel im Denken, nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene, um die Auswirkungen der Klimakatastrophe zu mildern. Nachhaltiges Denken und Leben unterstützen diesen Wandel. Nur durch eine Abkehr vom vorherrschenden Konsumismus hin zu einer selbsttragenden Wirtschaft können wir langfristig die Klimakatastrophe abschwächen. Dazu sind systemische Veränderungen hin zu einem nachhaltigeren Lebensstil notwendig. Der bewusste Konsum Einzelner allein reicht nicht aus, um die Klimakatastrophe zu verhindern. Allerdings führt das Umdenken Einzelner zu einer stetigen Veränderung des gesellschaftlichen Denkens und somit zu einer Änderung der gesellschaftlichen Entscheidungsfindung.

Gibt es ein Thema, das dir ganz besonders am Herzen liegt?

Ich bin der Überzeugung, dass es wichtig ist, das Verstehen der Welt in die Welt zu tragen. Viele Probleme könnten durch ein besseres Verstehen der zugrunde liegenden Konzepte und Prinzipien greifbar gemacht werden. Ohne dieses Verstehen können wir nur im Meer der Meinungen treiben und keine fundierten Entscheidungen treffen, weder als Individuen noch als Gesellschaft. Die Nachhaltigkeitsanalyse bietet eine Möglichkeit, dieses Verstehen erheblich zu verbessern, sodass wir als Menschen und als Gesellschaft fundierte Entscheidungen treffen können, um die bevorstehende Klimakatastrophe zu bewältigen.

Woran arbeitest du gerade bei corsus?

Gemeinsam mit zwei Kolleg:innen entwickle ich ein Software-Tool für das Projekt CLIF-Climate Impact of Food , das corsus gemeinsam mit dem World Wide Fund for Nature (WWF) und dem ThinkTank TMG gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) durchführt. Die Idee dahinter ist, dass das Tool dazu beitragen wird, dass Nutzer:innen die Umweltauswirkungen von Lebensmitteln besser nachvollziehen können. Diese Informationen sollen dabei unterstützen, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen.