Treibhausgasemissionen digitaler Werbemaßnahmen

Im Auftrag des Ökostromanbieters LichtBlick hat corsus die Treibhausgasemissionen abgeschätzt, die durch die digitale Werbekampagne „Nichts an CO2“ von LichtBlick verursacht werden.

Die orientierende Untersuchung zeigt, dass digitale Werbemaßnahmen durchaus relevante Treibhausgasemissionen verursachen. Je nach Ausspielungskanal – mobile Endgeräte oder beispielsweise große Werbebildschirme – stehen jedoch andere Emissionsquellen im Vordergrund. So spielt bei der Werbung auf Endgeräten insbesondere die Übertragung eine Rolle, während bei der digitalen Out-of-Home-Werbung die Anzeige auf großen Bildschirmen oder Stelen zum Beispiel auf S-Bahnhöfen oder digitalen Litfaßsäulen maßgeblich die Höhe der Treibhausgasemissionen bestimmt.

Die zentrale Schnittstelle, die alles im digitalen Marketing miteinander verbindet, ist die Infrastruktur zur Übertragung der Daten. Für den Aufbau der Infrastruktur werden Ressourcen und Energie benötigt. Der maßgebliche Teil der Emissionen entsteht jedoch bei der Nutzung der Infrastruktur. Hier bestehen große Unterschiede zwischen den Übertragungstechnologien: Der Energieverbrauch für das mobile System LTE ist mit 9,14 Wh/GB fast 20 mal so hoch wie der eines Glasfaseranschlusses Zuhause (0,45 Wh/GB). Es muss daher sehr genau betrachtet werden, welche Technologie genutzt wird, um die entstehenden Treibhausgasemissionen abschätzen zu können. Positiv ist, dass der technologische Fortschritt den Stromverbrauch durch die Datenübertragung über das Netz in den letzten Jahren drastisch reduzieren konnte.

Diagramm Treibhausgasemissionen Übertragung
Diagramm Treibhausgasemissionen Endgeräte

Die Untersuchtung zeigt, dass die Höhe der Treibhausgasemissionen digitaler Werbemaßnahmen von der Produktion über die Übertragung bis zur Ausspielung insbesondere vom Stromverbrauch bestimmt wird. Daher kommt der Qualität des genutzten Stroms eine entscheidende Rolle zu. Denn die Klimabilanz verschiedener Stromprodukte unterscheidet sich zum Teil erheblich. So liegen die Emissionen des aktuellen deutschen Strommixes bei gut 500 Gramm CO2e pro Kilowattstunde. Im Vergleich werden durch zertifizierten Ökostrom nicht einmal zehn Prozent der Emissionen verursacht.

Die Ergebnisse zeigen, dass jede einzelne digitale Werbemaßnahmen keine immensen Treibhausgasemissionen verursacht. Die Werbekampagne von LichtBlick liegt beispielsweise inklusive der Printwerbung bei rund 18 Tonnen CO2e, das entspricht ungefähr den Emissionen von zwei Deutschen im Jahr. Da digitale Werbung jedoch immer mehr zunimmt und sehr viele Unternehmen auf digitale Werbung setzen, werden in Summe hohe Treibhausgasemissionen verursacht.

Daher ist es wichtig, auch diese Emissionen in einer Unternehmensklimabilanz nach ISO 14064 oder Greenhouse Gas Protocol zu berücksichtigen.

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