Umwelt- und klimaverträgliches Essen in öffentlichen und privaten Kantinen
Das Projekt Umwelt- und klimaverträgliches Essen in öffentlichen und privaten Kantinen: Angebot und Nachfrage stärken, Best-Practice-Beispiele bekannt machen (umEssKantine) wurde im Auftrag des Umweltbundesamts von corsus, A’verdis (Projektleitung) und ISIconsult durchgeführt. Ziel des Vorhabens war es, Konzepte für eine gesunde und umweltverträgliche Verpflegung in öffentlichen und privaten Kantinen zu entwickeln, basierend auf den Erfahrungen bestehender Initiativen und Modellversuche, in denen gesundheitliche und ökologische Aspekte umgesetzt werden.
corsus‘ Aufgabe im Projekt umfasste insbesondere die Umweltauswirkungen. Denn eine umweltverträglichere und gesundheitsfördernde Gestaltung der Ernährung ist auch in der Außer-Haus-Verpflegung ein wichtiger Schritt, um die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen. Ein Ergebnis der Studie:
„Es gilt, die Gäste durch das Angebot dazu zu ermutigen, sich gesünder zu ernähren. Laut der ‚Planetary Health Diet‘ ist es notwendig, weltweit den Konsum ungesunder Lebensmittel wie rotes Fleisch und Zucker auf weniger als die Hälfte zu reduzieren und gleichzeitig den Konsum gesunder Lebensmittel wie Nüsse, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte um mehr als 100 Prozent zu steigern. Selbstverständlich muss dies regional angepasst ausgestaltet werden. Die Verzehrsempfehlungen der Eat Lancet-Kommission bilden hier eine gute Grundlage. Darüber hinaus sollten – nicht nur in der Gemeinschaftsverpflegung – Lebensmittel bezogen und verarbeitet werden, deren Produktion innerhalb der planetaren Grenzen stattfindet, mit Landbewirtschaftungspraktiken, die zum Erhalt der Biodiversität beitragen, ein verantwortliches Wassermanagement befolgen und zur Speicherung von Kohlenstoff beitragen. Ein wesentlicher Ansatzpunkt ist auch hier die Verringerung des Anteils tierischer Produkte und der Bezug von Waren aus kontrolliert ökologischem Landbau. Der Fokus der landwirtschaftlichen Produzent:innen sollte darauf liegen, eine große Vielfalt an nährstoffreichen Nahrungsmitteln zu erzeugen. Des Weiteren ist es förderlich, Mahlzeiten so zu konzipieren, dass sie das saisonale Angebot wieder spiegeln und auf Ware zu verzichten, die per Flugzeug transportiert wurde. Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt um in der Gemeinschaftsverpflegung die Umweltauswirkungen, die mit den angebotenen Mahlzeiten verbunden sind, zu reduzieren, ist die Verringerung von Lebensmittelabfällen, die im Außer-Haus-Verzehr verhältnismäßig hoch sind. Zudem gelten fast drei Viertel der Lebensmittelabfälle im Außer-Haus-Verzehr als vermeidbar und können damit durch eine bessere Küchen- und Mengenplanung in nennenswertem Umfang reduziert werden.“ (UBA-Texte 155/2023, S. 197f.)
Das Vorhaben wurde unter der Forschungskennzahl 3719 11 301 0 vom Umweltbundesamt finanziert. Die Projektleitung lag bei a’verdis, Projektpartnerinnen waren ISI consult und corsus.