Umweltauswirkungen der neuen DGE-Ernährungsempfehlungen

Seit Anfang 2024 bearbeitet corsus das Projekt ModErn (Modellierung der ökologischen Effekte der überarbeiteten DGE-Ernährungsempfehlungen) im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA, Förderkennzeichen: 3723 36 101 0; Laufzeit: Februar 2024 bis Februar 2026).

Hauptziel der Studie ist es, die ernährungsbedingten Umweltauswirkungen der aktualisierten DGE-Empfehlungen in den für die Bewertung von Lebensmitteln zentralen Um­weltwirkungskategorien zu quantifizieren. Zudem werden fünf verschiedene Szenarien entwickelt, um mögliche Umweltentlastungseffekte, aber auch Risiken der aktualisierten DGE-Empfehlungen aufzuzeigen. Des Weiteren erfolgt eine Einschätzung hinsichtlich der Einhaltung der planetaren Belastungsgrenzen.

Die methodische Basis der Studie bildet die internationale Norm für Ökobilanzen, die ISO 14040/44 (2006). Ausgangspunkt der Betrachtung der Auswirkungen der DGE-Empfehlungen durch die Ernährung in Deutschland auf die Umwelt ist der jährlich von einer Person in Deutschland konsumierte Lebensmittelwarenkorb. Dieser Warenkorb setzt sich aus den in einem Jahr konsumierten verschiedenen Lebensmitteln zusammen und umfasst alle verzehrten und weggeworfenen Lebensmittel. Ausgehend von den im Warenkorb enthaltenen Lebensmitteln werden die Stoffströme zurück in den Ursprung bis hin zur landwirtschaftlichen Produktion verfolgt. Betrachtet werden im Rahmen dieses Forschungsprojekts der Klimawandel, die Landnutzung, der Wasserkreislauf, Phosphor- und Stickstoffstoffflüsse, Energieverbrauch und Biodiversität.

Das Projekt wird durch Expert:innen aus dem UBA, dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie der DGE begleitet. Zudem werden im Rahmen des Vorhabens mindestens zwei Fachgespräche stattfinden, um die Szenarien und mögliche Ansätze, Ernährung ökologischer zu gestalten, zu diskutieren.

Mitte Juni wurde eine erste, vorläufige Abschätzung der Umweltauswirkungen der neuen Ernährungsempfehlungen veröffentlicht. Die Ergebnisse der ersten Abschätzung zeigen, dass die neuen Ernährungsempfehlungen, wenn sie umgesetzt würden, hinsichtlich Landnutzung, Treibhausgasemissionen und Biodiversität deutlich besser abschneiden als der derzeitige Status Quo. Die Auswirkungen im Hinblick auf den knappheitsgewichteten Wasserfußabdruck würden jedoch stark ansteigen. Das Factsheet „Nachhaltige Ernährung konkret: Mit den neuen Empfehlungen der DGE auch für die „planetare Gesundheit“ sorgen“ des Umweltbundesamts, das die Ergebnisse der ersten, vorläufigen Abschätzung ausführlicher darstellt, finden sie hier.

Ernährungsempfehlungen

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