Ulrike Eberle im Gespräch beim Scientists for Future Podcast

Im Auftrag des WWF Deutschland hat corsus die Umweltauswirkungen der deutschen Ernährung analysiert, deren Ergebnisse gegenwärtig im Rahmen der dreiteiligen Studie „So schmeckt Zukunft: Der Kulinarische Kompass für eine gesunde Erde“ veröffentlicht werden. Nachdem im April der erste Teil zu Klima und Flächennutzung veröffentlicht wude, hat sich vergangenen Monat der zweite Teil zu Wasserverbrauch und Wasserknappheit angeschlossen. In der aktuellen Folge des Scientists for Future Podcasts stellt Dr. Ulrike Eberle gemeinsam mit Tanja Dräger de Teran vom WWF die mitunter überraschenden Ergebnisse der Teilstudie zum Wasserverbrauch vor.

Fokus auf blaues Wasser zur Bewässerung

Ausschlaggenbend für die Ergebnisse der Studie ist die Frage, welches Wasser in die Betrachtung einbezogen wird. In der Studie für den WWF haben wir den Fokus auf das Wasser gelegt, das zur Bewässerung eingesetzt wird – sogenanntes blaues Wasser. Wasser, das beispielsweise in der Tierhaltung zum Tränken der Tiere eingesetzt ist, ist in der Studie nicht einbezogen. Doch was hat es mit dem blauen Wasser auf sich? Der in den Niederlanden entwicklte Wasserfußabdruck unterscheidet zwischen grünem Wasser, das die natürliche Bewässerung durch Niederschlag abbildet, blauem Wasser, das beispielsweise für die künstliche Bewässerung Flüssen oder dem Grundwasser entnommen wird und grauem Wasser. Letzteres ist ein hypothetisches Konzept, denn es bemisst die Menge Wasser, die nötig wäre, um bei der Lebensmittelproduktion verursachte Verschmutzungen von Gewässern und Grundwasser – etwa durch Pestizide oder Düngung – so weit zu verdünnen, dass sie unschädlich werden. Es handelt sich also nicht um tatsächlich verbrauchtes Wasser.

Im Rahmen der WWF-Studie wurde ausschließlich das blaue Wasser zur Bewässerung betrachtet, denn im Unterschied zum grünen Wasser wird es dem Ökosystem entnommen. Es kann dann an anderer Stelle fehlen. So trägt künstliche Bewässerung in trockenen Regionen maßgeblich zum Problem der Wasserknappheit bei, etwa in Südspanien, woher wir viel Obst und Gemüse beziehen.

Tipps für eine nachhaltige Ernährung

Die Studienergebnisse zeigen, dass auch eine pflanzliche Ernährung große Auswirkungen auf die Umwelt haben kann: so gehen derzeit 96% des knappheitsgewichteten Wasserverbrauchs auf das Konto von pflanzlichen Lebensmitteln. . Bedeutet das, dass wir am besten nur noch tierische Lebensmittel essen sollten? Keineswegs, wissen Ulrike Eberle und Tanja Dräger de Teran und erläutern im Podcast , dass es eine Handvoll Lebensmittel ist, die den Wasserverbrauch maßgeblich bestimmen. Zudem gibt es Tipps, was wir Konsument:innen tun können, um den persönlichen Wasserfußabdruck gering zu halten, und auch dazu, wo Politik gefordert ist, gegenzusteuern, haben die beiden etwas zu sagen. Uneingeschränkte Hörempfehlung.

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