Gemeinschaftsverpflegung: Vortrag von corsus zu Umweltauswirkungen von Ernährung

Was kennzeichnet eine umweltverträgliche und gesundheitsfördernde Gemeinschaftsverpflegung? Wie können Küchen und Gäste für eine solche Verpflegung gewonnen werden? Und wie verändern sich die Rahmenbedingungen, die Gästewünsche und die grundsätzliche Ausrichtung der Betriebs- und Hochschulgastronomie derzeit? corsus hat auf der Abschlussveranstaltung von umEssKantine über Umweltauswirkungen von Ernährung informiert.

Am 31. März 2022 fand die digitale Abschlussveranstaltung des Forschungsprojekts umEssKantine, das im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) durchgeführt wurde, statt. Dr. Ulrike Eberle von corsus informierte über die Umweltauswirkungen von Ernährung, die – würden wir uns an die Empfehlungen der Eat Lancet-Kommission für eine Ernährung zum Wohle des Planeten (Planetary Health Diet) halten – stark reduziert werden könnten im Vergleich zu heute.

Bei einer flexitarischen Ernährungsweise könnten dann beispielsweise die Treibhausgasemissionen um ein Viertel reduziert werden und der Flächenfußabdruck würde 20 Prozent geringer ausfallen. Die Auswirkungen hinsichtlich Wasserknappheit würden hingegen um 45 Prozent steigen. Dies zeigt sich noch deutlicher bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung: die Treibhausgasemissionen und der Flächenfußabdruck ließen sich nahezu halbieren, die Auswirkungen auf die Wasserknappheit würden hingegen um 75 Prozent steigen. Der Grund für höhere Treibhausgasemissionen und höheren Flächenverbrauch liegt im Anteil von Fleisch und anderen tierischen Produkten begründet. Je mehr Fleisch enthalten ist in der Ernährung, desto höher ist der Flächenverbrauch und desto höher sind die verursachten Treibhausgasemissionen. Beim Wasser ist es hingegen umgekehrt. Insbesondere der Konsum pflanzlicher Produkte erhöht den Wasserverbrauch, aber auch die Auswirkungen auf die Wasserknappheit. Jedoch kommt es hier vor allem darauf an, welche pflanzlichen Produkte konsumiert werden und woher diese bezogen werden. Denn dieser wird in Deutschland vor allem durch den Konsum von Zitrusfrüchten und Mandeln bestimmt, die sich sicher zumindest teilweise durch andere Produkte ersetzen ließen oder aber aus Ursprüngen bezogen werden könnten, die weniger von Wasserknappheit bedroht sind. Gleichwohl gehen Expert:innen jedoch davon aus, dass der Süßwasserverbrauch leicht steigen wird, wenn der Konsum pflanzlicher Lebensmittel steigt.

Neben der Zusammensetzung der Mahlzeiten können in der Gemeinschaftsverpflegung auch durch die Reduktion von Lebensmittelabfällen Umweltauswirkungen reduziert werden. Rund 20 Prozent der Umweltauswirkungen im Außer-Haus-Verzehr entfallen auf Lebensmittelabfälle und 72 Prozent der Lebensmittelabfälle gelten in diesem Sektor als vermeidbar.

Rund 20% der Umweltauswirkungen von Ernährung entfallen auf Lebensmittelabfälle
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