WWF Living Planet Conference 2022

Der Schwerpunkt der Konferenz, die zwischen den beiden UN-Konferenzen zum Klimawandel (COP 27) und zu Biodiversität (COP 15) stattfand, lag auf der Verantwortung von Unternehmen angesichts der Biodiversitätskrise. Es wurden Möglichkeiten erörtert, wie die Wirtschaft in der Klimakrise und beim Verlust der biologischen Vielfalt agieren kann, um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen. Von Redner:innen aus dem Wirtschafts- und Finanzsektor wurden Wege zu innovativen Nachhaltigkeitskonzepten aufgezeigt. Für corsus nahm Dr. Christina Mumm im Rahmen des CLIF-Projekts digital an der Konferenz in Johannesburg teil.

WWF Living Planet Conference 2022

Der Living Planet Report, der die Basis der Konferenz bildete, wird im Zweijahresturnus vom WWF herausgegeben. Der Bericht 2022 fokussiert auf die „ökologische Doppelkrise“ von Klimawandel und Biodiversitätsverlust. Er zeigt einen erschreckenden Rückgang von Tier- und Pflanzenpopulationen um knapp 70 Prozent allein seit 1970. Ein wesentlicher Treiber für den Rückgang der Biodiversität ist die Landwirtschaft. Gleichzeitig ist sie direkt von einer intakten Natur, funktionierenden Ökosystemen und ihren Dienstleistungen abhängig.

Biodiversität ist daher eine der Umweltauswirkungen, die im CLIF-Projekt bei der Entwicklung des Kommunikationstools für Umweltauswirkungen von Lebensmitteln besonders in den Blick genommen wird. Der Prototyp des Kommunikationstools wird gemeinsam mit den WWF Partner:innen in Deutschland, Paraguay, Südafrika und Thailand entwickelt.

Bei den geplanten Veranstaltungen und Fallstudien im Partnerland Südafrika geht es insbesondere darum, die landesspezifischen Umweltauswirkungen zu diskutieren. Aufgrund der zunehmend extremen Auswirkungen des Wandels der Erdsysteme mit denen sich Südafrika konfrontiert sieht, ist dringend eine Transformation der Wirtschaft zu Nachhaltigkeit und Verantwortung notwendig – „vom Steinzeitalter zur Erfindung des Rades“, wie Dr. Morné du Plessis vom WWF Südafrika bildlich formulierte. Auch das Schlagwort „Leave no one behind“ muss in der angestrebten gerechten Veränderung („Just transition“) Anwendung finden. Die Redner:innen stellten besonders heraus, dass die gerechte Veränderung nur gemeinsam geschafft werden kann. Konkurrenzdenken muss dazu überwunden werden.

Eine der Fallstudien in CLIF wird sich mit Fischerei beschäftigen. Wie wichtig dies ist, zeigte Pavitray Pillay vom WWF Südafrika auf: Trotz der immensen Dimensionen von Überfischung und Verschmutzung liegen kaum Daten vor. Das Meer scheint der Teil der Umwelt zu sein, über den bislang am wenigsten Wissen vorliegt. In weiteren Fallstudien im Rahmen von CLIF wird die Weinproduktion unter die Lupe genommen.

Wir freuen uns sehr auf die Erfahrungen und den Informationsaustausch mit unsere:n Partner:innen in Südafrika!

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